Gastblog Was ist eine Energiegenossenschaft?

Gemeinsam die Energiewende gestalten

Die Klimakrise betrifft uns alle – und doch fühlen sich viele machtlos, wenn es um Lösungen geht. Die Herausforderungen in der Energiewende sind zudem groß, laut einer Studie des Verbandes Kommunaler Unternehmen und der Beratung Deloitte müssen bis 2030 über 700 Milliarden Euro in die deutsche Transformation fließen. Das meiste Geld davon muss in die kommunale Wärme- und Stromwende fließen, doch viele Kommunen und Stadtwerke sind finanziell überfordert und können das finanziell nicht stemmen. 

Dabei gibt es längst Möglichkeiten, wie wir, als Bürgerinnen und Bürger ganz konkret etwas tun können. Eine davon: Energiegenossenschaften. Sie zeigen, wie Bürgerinnen und Bürger aktiv mitentscheiden, investieren und vor Ort echten Wandel anstoßen können – ohne auf Politik oder Großkonzerne zu warten.

In einer Energiegenossenschaft schließen sich Menschen zusammen, um gemeinsam erneuerbare Energieprojekte umzusetzen, vor Ort aber auch überregional: Solaranlagen auf Schuldächern, Windräder in der Region oder Nahwärmenetze im Quartier. Das Besondere: Jede Person kann mitmachen und hat dabei eine Stimme. Ob Rentnerin, Student, Angestellter oder Unternehmerin – alle ziehen an einem Strang.

Warum sich das lohnt – für Kopf, Herz und Konto

  • Mitbestimmen statt nur zusehen
    Wer Mitglied wird, ist nicht nur Anleger:in, sondern auch Mitgestalter:in. Entscheidungen werden gemeinschaftlich getroffen – demokratisch und transparent. In einer Energiegenossenschaft gilt eine Stimme pro Person.
  • Rendite mit echter Wirkung
    Viele Genossenschaften schütten Teile der Gewinne an ihre Mitglieder aus – 2018 waren dies im Durchschnitt 4 Prozent. Und im Gegensatz zu vielen Fonds oder ETFs fließt das Geld direkt in konkrete Projekte, wie einen Windpark oder Wärmenetze vor Ort.
  • Teil einer Bewegung sein
    Energiegenossenschaften stehen für eine Wirtschaft von unten – dezentral, gemeinwohlorientiert und zukunftsfähig. Mitmachen heißt: Teil der Lösung sein.
  • Eine Unternehmensbeteiligung
    Die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft ist eine Beteiligung an dem Unternehmen (eine Genossenschaft – eG – ist eine Unternehmensform). Damit gehen auch Risiken einher, so kann es sein, dass keine Dividenden ausgeschüttet werden oder auch, dass die Genossenschaft Insolvenz anmelden muss. Die Insolvenzquote von Genossenschaften liegt bei sehr niedrigen 0,1 %. 

Warum privates Kapital so entscheidend ist ?

Es ist kein Geheimnis: Die Energiewende kostet Geld, langfristig ist es allerdings erheblich teurer, wenn die Transformation nicht umgesetzt wird. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist der Überzeugung, dass ein erheblicher Anteil der Kosten durch privates Kapital kommen muss, da die Kommunen und der Staat nicht in der Lage sind, die hohen Kosten in allen Bereichen zu stemmen. Energiegenossenschaften bieten hier eine Möglichkeit für jede und jeden, sich schon mit kleinen Summen zu beteiligen und auch selbst aktiv zu werden. „Ohne eine Mobilisierung privaten Kapitals wird die Klimaneutralität Deutschlands nicht zu finanzieren sein“, sagt Michael Dittrich, stellvertretender Generalsekretär und Finanzchef der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). 

Privates Geld wird eine Schlüsselrolle spielen bei der Finanzierung der Energiewende. Die Dimensionen sind allerdings unterschiedlich. So ist Deloitte mit der Idee eines Energiewende-Fonds für institutionelle Investoren, also große Fondsgesellschaften, Versicherer, Banken oder Privat-Equity-Gesellschaften gestartet. Eine andere Option ist es, dass sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligen, an Projekten und an BürgerEnergie-Genossenschaften. Diese Idee will das Leipziger Startup valueverde eröffnen.

Und hier kommt valueverde ins Spiel

Mit valueverde kann jede und jeder ganz einfach aktiv werden, die Energiewende voranbringen und die zu sich passende Energiegenossenschaft finden und einfach Mitglied werden.

  1. Entdecke Genossenschaften: Finde die zu dir passende Energiegenossenschaft.
  2. Interesse am Beitritt: Fülle digital das Interessen-Formular aus und schicke es per Klick an die Genossenschaft.
  3. Mitglied werden: Die Genossenschaft kommt auf dich zu.

Die Gründer Nathanael Meyer und Fabian Meinhardt haben eine Vision

Eine Welt, in der jeder Einzelne durch seine finanziellen Entscheidungen zur nachhaltigen Entwicklung beitragen kann. Wir streben danach, die Energiewende so zugänglich und lukrativ wie möglich zu machen.

Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor gestalten wir die Zukunft der Energieversorgung.

Zeit, Verantwortung zu übernehmen

Die gute Nachricht ist: Niemand muss auf die große Lösung von oben warten. Energiegenossenschaften beweisen, dass viele kleine Beiträge Großes bewirken können. Wer sich engagiert, investiert nicht nur Geld, sondern auch in eine lebenswerte Zukunft – für sich, die eigene Region und kommende Generationen.

Energiegenossenschaften bieten eine spannende Möglichkeit, in erneuerbare Energien zu investieren und die Energiewende aktiv zu unterstützen. Vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, um Teil davon zu werden.

Quellen:

Studie vku & Deloitte: https://www.deloitte.com/de/de/issues/sustainability-climate/kapital-fuer-die-energiewende.html

DGRV – Ausschüttung 2018: https://www.solarserver.de/2019/07/23/energiegenossenschaften-zahlen-mehrheitlich-dividende/

Insolvenzquote: https://www.zri-online.de/heft-15-2021/zri-2021-667-die-insolvenz-der-genossenschaft/#:~:text=In%20den%20Jahren%202019%20und,auf%20lediglich%200%2C1%20%25.

DBU: https://www.dbu.de/news/nachhaltige-finanzanlagen-unverzichtbar-fuer-energiewende